Auch der Himmel weinte, als unsere Abfahrt am Samstag, 5. März bevorstand. Mit grosser Unterstützung gings los Richtung Zürich. Alle paar Stunden wurde der Tross fürstlich von Moni, Andi und Riggli versorgt und die Eine oder der Andere wünschte sich insgeheim wohl, dass es in gleichem Stile bis Nepal weitergehe…
Nach einem langen Tag durften wir uns in Zürich bei Nicole mit herrlichen Tomatenspaghetti stärken und so konnte es am Sonntag in kleinerer Gruppe weitergehen. Das Wetter zeigte sich von seiner besseren Seite, sodass wir spontan zum Zmittag einen Chlöpfer grillierten. Der Zürisee und Walensee bis Unterterzen passierten wir problemlos und ein weiteres Mal mussten wir Abschied nehmen.
Wiederum durften wir uns glücklich schätzen, ein Dach über dem Kopf zu erhalten. Andrea nahm uns spontan für eine Nacht bei sich in ihrer warmen Stube auf.
Die Fahrt nach Chur führte uns an einigen Klettergärten vorbei, die wir erst gerade an Neujahr noch besuchten. Nach einem feinen Zmittag mit je zwei Berlinern zum Dessert gings los, hoch nach Churwalden. Ca. zwei Stunden und einige Schweisstropfen später erblickten wir endlich das Dorfschild. Bei feinen Spaghetti Bolognese in der gemütlichen Runde der Familie Gentsch, liessen wir die dritte Etappe ausklingen.
Die Fahrt im Schneegestöber zur Lenzerheide hatte es in sich: Nicht überall war die Strasse geräumt und flutsch, Sabine landete auf der Hüfte… Zur Erholung gabs einen Kaffee mit Ueli und Yvonne.
Brrrrr, war die Abfahrt nach Tiefencastel kalt. Trotz vielen Schichten frorr uns ziemlich alles ein. Nichts schlimmer als das, denn kaum unten angekommen, konnten wir uns beim Aufstieg zum Julier wieder aufwärmen. Sabines Knie rebellierte mittlerweilen aber so grausam, dass ihr die Lust am Velofahren gänzlich verloren gegangen war. Trotzdem nahmen wir den Anstieg in Angriff und ein paar Stunden später, bei Rona war dann genug. Etwas abseits der Strasse stellten wir unser Zelt im Schnee auf.
Ein wunderschönener Tag begrüsste uns zu unserer 5. Etappe. Nichts wie los, den Julier erklimmen! Bei Bivio entschied sich Sabine für die gemütlichere und knieschonendere Variante und setzte sich ins Poschti. Sämy biss sich die letzten Höhenmeter hoch, wo es einen verdienten Kaffee gab. Kurzerhand entschlossen wir uns, nach Bever zu Brigittes und Rolands Ferienwohnung zu fahren. Wir genossen unseren ersten ruhigen Abend zu zweit und ein Bad liess unsere Muskeln wieder etwas entspannter werden.
So konnten wir am Donnerstag, 10. März bei traumhaftem Wetter zu einer neuen Etappe starten. Das Engadin fuhr sich fast wie von alleine hoch. Beim Durchfahren der wunderschönen Winterlandschaft, fragten wir uns einen kurzen Moment, weshalb wir diesen herrlichen Fleck Erde überhaupt verlassen wollen.
Im Nu waren wir in Maloja und eine unglaublich lange und lohnende Abfahrt erwartete uns, auf welcher wir die Schweiz verliessen.
Fazit Schweiz:
– So viele treue Begleiter und super Gastfreundschaft – Merci vielmals an alle, die uns am Bahnhöfli verabschiedet haben, die mit uns mitgefahren sind und die uns so herzlich bewirtet und beherbergt haben.
– So viele an uns interessierten Menschen – das gab Motivation.
– Herrliches Wetter nach anfänglich trübem Start.
– Kurze und kalte Tage.
Dir heit ja scho einiges erläbt, aber öich cha nüt ufhaute! Witer so, heja zämä und gniessets!