Nervös betreten wir das grosse Zollgebäude. Seit wir das Visum beantragt haben, ist die Vorfreude auf China immer grösser geworden. So viel Tolles haben wir von anderen Reisenden gehört und doch wissen wir so gut wie gar nicht, was uns erwartet.
Genauestens werden unsere Pässe unter die Lupe genommen. Bei Sabines Iran-Visum bleibt der Beamte hängen und holt den Kollegen zur Hilfe. Der Hijab auf dem Foto und die arabische Schrift irritieren. Es wird angeregt diskutiert, der Pass wird noch und nochmal durchgeblättert, bis der Beamte mit den meisten Sternen auf der Schulter irgendwann meint, man soll uns doch jetzt endlich den Stempel in den Pass drücken. Ohne Gepäck-Check sind wir bald wieder draussen, sitzen auf unseren Velos und fahren in Yunnan, der südwestlichsten Provinz Chinas, ein.
Abschied von Südostasien: Laos, Teil II (4. – 13. März 2017)
Früher als gedacht, erhält Laos nun also sozusagen eine zweite Chance. Wir sind gespannt, wie wir das Land beim zweiten Besuch erleben. Und wir werden ganz herzlich begrüsst. Die Menschen winken uns freundlich zu und motiviert starten wir in die laotischen Hügel. Die nächsten Fahrtage sind geprägt von vielen Höhenmetern durch grünen Jungel, eintönigem Essen, wenig Verkehr und unglaublicher Hitze…
Das Ende der Odyssee: Thailand, Teil II (4. Januar – 4. März 2017)
Zurück auf thailändischem Boden führt uns unsere Route zu Beginn noch durch eine Ebene. Bei unserer ersten Pause will Sabine ihren Verband an der Hand neu anlegen und siehe da, ein kleines Steinchen schaut aus der Verletzung. Schnell ist es entfernt und nach zwei Wochen kann die Wunde nun endlich ganz verheilen. Bei regnerischem Wetter fahren wir bald durch hügeliges Gebiet, dass uns zwischen Ban Huai Muang und Phrao besonders gut gefällt, uns allerdings auch das erste Mal mit der unglaublichen Steilheit von thailändischen Strassen bekannt macht. Wir geraten nur schon vom Anblick der Strasse, die fast ganz ohne Kurven den nächsten Hügel raufführt, ausser Atem.
Motiviert strampeln wir nach Chiang Mai, es wartet nicht nur der berühmte Mae Hong Son-Loop auf uns, sondern auch Besuch aus der Schweiz.
Auf-ab im Urwald der touristischen Hotspots und abgelegenen Bergdörfer: Laos, Teil I (10. Dezember 2016 – 4. Januar 2017)
Eine lange Brücke über den Mekong verbindet Thailand mit Laos. Wir besorgen uns ein Visum an der Grenze, wechseln die Strassenseite wieder zurück auf rechts und fahren die wenigen Kilometer in die laotische Hauptstadt Vientiane.
Komfortables Reisen: Thailand, Teil I (11. November – 10. Dezember 2016)
Am Morgen landen wir in Bangkok. Um uns in den Verkehr zu stürzen sind wir zu müde und es ist uns zu schwül. Also suchen wir ein günstiges Transportmittel in die Stadt. Zug und Bus wollen uns aber wegen dem vielen Gepäck entweder gar nicht mitnehmen oder dann für den doppelten Ticketpreis. Zudem würden wir irgendwo in der Stadt landen. So nehmen wir ein Taxi. Etwa zwei Stunden später kommen wir bei Neemo und Parn in einem sympathischen Gasthaus in der bangkoker Altstadt unter.
Im zentralasiatischen Winter: Kasachstan (4. – 10. November 2016)
Eisig kalt wie der heutige Tag ist auch der Blick aus den tiefblauen Augen des kasachischen Grenzbeamten. Rasch die Taschen am Velo öffnen, damit der Drogenhund alles erschnüffeln kann, und nach kurzer Erklärung was diese rote Brennstoffflasche im Gepäck soll, ist der Stempel im Pass. Wir wollten eigentlich früh starten heute, aber schliesslich dauert es jedes Mal lange, bis alles eingeräumt, eingekauft und der gemütliche «Wohnort» verlassen ist.
Im Land der Pferde, Jurten und Filzhüte: Kirgistan (19. September – 4. November 2016)
Der freundliche Beamte lässt uns ruck zuck einreisen. Es ist schon dunkel, als wir auf einer flachen Wiese unser Zelt aufbauen.
Am nächsten Tag erreichen wir kurz vor dem Mittag Sary Tash. Dieses Dorf liegt inmitten eines breiten Tales mit herrlicher Kulisse der mächtigen, schneebedeckten Transalai-Kette. Pferde, Ziegen, Schafe und Kühe weiden auf den weiten Feldern. Biegt man nach Osten ab, kommt bald die chinesische Grenze, westwärts erreicht man über einen weiteren Grenzübergang erneut Tadschikistan. In einem Magazin können wir Dollar in Som umtauschen und geraten dank des grossen Angebotes im kleinen Lädeli gleich etwas in Kaufwut.
Auf dem Dach der Welt: Tadschikistan (28. August – 19. September 2016)
Viel ändert sich für uns nicht auf den ersten Kilometern im «neuen» Land. Die Menschen sind hier vielleicht etwas konservativer gekleidet: Praktisch jede Frau trägt ein Kopftuch, langbeinig und langärmlige bunte Kleider. Die Köpfe der älteren Männer schmückt ein rundes Hütchen. Und allgegenwärtig ist der Personenkult um den Präsidenten: Alle paar 100m schaut er von einem Plakat einmal mitten im Obstgarten, dann aus dem Gewächshaus auf die pickfeine Strasse runter. Doch wir freuen uns riesig, endlich in diesem Land zu sein…
Wie in 1001 Nacht: Usbekistan (19. – 28. August 2016)
Wars die brütende Hitze oder sind ein paar Hirnzellen der Schotterpiste zum Opfer gefallen? Aus irgendeinem Grund haben wir auf jeden Fall nach 500km durch Turkmenistan heute Mittag an der usbekischen Grenze die Idee, die 100km nach Buchara auch noch rasch zu fahren. A la, was erledigt ist, ist erledigt!
Heiss, windig und schön: Turkmenistan (15. – 19. August 2016)
On the road again. Der Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Auf uns warten ca. 500km in 5 Tagen. So lange erlaubt uns das Transitvisum, Turkmenistan zu durchqueren. Wir wissen nicht recht, was uns in diesem Ex-Sowjet-Staat erwartet. Die vielen wilden Geschichten von anderen Velofahrern zu Sandstürmen, starkem Gegenwind und extremer Hitze lassen uns angespannt zur Grenze fahren.